Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch:
Tiefgreifende Veränderungen charakterisieren die Adoleszenz. Dabei kommt es zu physischen und kognitiven Veränderungen, sowie zu einer „social redefinition“ i.S. der schleichenden Auflösung der Wahrnehmung, ein unmündiges Kind zu sein, zugunsten der Wahrnehmung eines unabhängiger werdenden und sich abgrenzenden jungen Erwachsener innerhalb der Gesellschaft. Hiermit gehen auch Veränderungen einher, die den Status in der Familie und in der Gesellschaft betreffen, verbunden mit Privilegien und zugleich Pflichten, die neue Anforderungen an die Selbstorganisation des Jugendlichen stellen. Zugleich steigen die schulischen Anforderungen an die Jugendlichen, da in diese Zeit initiierende Prüfungen (Abschlussprüfungen) und die Berufswahl als „Initiationsprozesse des Erwachsenwerdens“ fallen. Diese Veränderungen sind für Jugendliche sehr belastend, insbesondere vor den aktuellen gesellschaftlichen Prozessen der Covid-19 Pandemie und der Krisensituation in der Ukraine.
Wir untersuchen die Wirkung von achtsamen Bewegungsübungen, erfahrungsorientiertem Lernen, meditativen und Selbstmanagementtechniken bei Jugendlichen der Sekundarstufe II. Dazu zählen:
Das Ziel ist zu prüfen, ob Bewegungsübungen aus dem Yoga, Spiele aus dem erfahrungsorientierten Lernen, meditative Techniken und Selbstmanagementtechniken das Stressempfinden bei Jugendlichen verbessern können und so Prüfungsängste vermindern, und ob sich Ressourcen aktivieren lassen, auch in Bezug auf die eigene Selbstwirksamkeit.
Die gewonnenen Ergebnisse betrachten wir vor dem Hintergrund der gesundheitsökonomischen und der didaktischen Perspektive. Das heißt: Wir berücksichtigen durch solche Interventionen, welche Kosten entstehen und welche auch vermieden werden als auch die nachhaltige Integration in bestehende Curricula.
Wer kann mitmachen?
An der Studie können interessierte Schulen teilnehmen, wenn sie
Aktueller Stand:
Bereits 28 Schüler:innen haben das Programm durchlaufen. Das Programm findet im kommenden Schuljahr am Canisianum Gymnasium in Lüdinghausen und am Herwig-Blankertz-Berufskolleg in Recklinghausen statt.
Infotext:
In dieser Pilotstudie untersuchen wir den Einfluss eines modularen, multimodalen Stressmanagement-Trainings auf die Stressempfindung, Prüfungsangst und Selbstwirksamkeitserwartung von Schüler:innen der Sekundarstufe I und II. Das Training, das speziell an die Erlebniswelt der Jugendlichen angepasst ist, integriert erfahrungsorientiertes Lernen, kognitives und instrumentelles Stressmanagement sowie körperliche Aktivitäten wie Yoga und meditative Übungen. Ziel ist es, die emotionale Kompetenz, Mitgefühl und Achtsamkeit der Teilnehmenden zu fördern und die Prüfungsangst zu senken. Das Programm kann als AG oder als Differenzierungsfach in den Unterrichtsalltag eingebettet werden, ist unbenotet und wird als Teilnahme auf dem Zeugnis bemerkt. Diese Pilotstudie bietet die Möglichkeit, die Wirksamkeit dieses multimodalen Ansatzes zu evaluieren und somit einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Schüler:innen zu erzielen.
Gehört zu Themenbereich: | Mind-Body-Medizin / Mind-Body Medicine |
Projektleitung: | Yvonne Beerenbrock, M.A.; Prof. Dr. med. Arndt Büssing |
Hintergrund/Ziel der Studie: | Das Pilotprojekt dient zur Evaluierung eines multimodalen Trainings für Jugendliche. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in einer randomisierten Studie Anwendung finden, um die Wichtigkeit des Gesamtkomplexes an Techniken im Vergleich zu Einzelinterventionen (z.B. Yoga, Achtsamkeits-Training, Sport) zu untersuchen. Langfristig zielt die Studie darauf ab, eine nachhaltige Entwicklungskomponente für die immateriellen Dimensionen eines "reichen" Lebens bei Jugendlichen zu schaffen und möglicherweise in Schulen einzuführen, um Jugendliche auf die transformierenden Prozesse ihres Alltags vorzubereiten und ihre zwischenmenschlichen Ressourcen zu stärken. |
Verwendete Methoden: | Die Studie verwendet ein Interventionsstudien-Design mit drei Messzeitpunkten (t0, t1, t2) und standardisierten Fragebögen. Es werden Informationen zur Soziodemografie und Gruppenzugehörigkeit erfasst. Die Hintergründe des Forschungsprojekts werden bewusst nicht ausführlich erläutert, um eine Beeinflussung der Testergebnisse zu vermeiden. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Schule und Stress, ohne die vermuteten Zusammenhänge zu betonen. |
Laufzeit: | 3 Jahre |
Publikationen: |
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