Corona-Forschung am Gerhard Kienle Lehrstuhl

    Die 2019 erstmals aufgetretene weltweite Corona-Pandemie hat viele Fragen aufgeworfen. Der Gerhard Kienle Lehrstuhl beforscht einige Aspekte aus diesem Bereich. Aktuell sind das:

    • Die Ansteckung und der Krankheitsverlauf bei Kindern
    • Corona und Fieber
    • Die emotionale Bewältigung der Pandemie-Situation
    • Veränderungen in der persönlichen Einstellung durch die Krise

    Siehe auch: https://www.salon.com/2022/01/26/religion-attitudes-study/

    Aktuelle Projekte

    Aktuelle Projekte

    • Empfindungen und Reaktionen von Studierenden im Einsatz
      bei der Bewältigung der COVID-19 Pandemie
      (Hagen Bachmann, Arndt Büssing, Christian Scheffer & David Martin)
       
    • Veränderte Einstellungen und Reaktionen
      während der Corona-Pandemie
      (Arndt Büssing & Thomas Dienberg)
       
    • Veränderte Einstellungen und Reaktionen von Tumorpatienten
      während der Corona-Pandemie
      (Arndt Büssing & Jens Büntzel)
       
    • Internationale Perspektiven auf ethische Fragestellungen bei der Corona-Pandemie
      (Martin Woesler, David Martin)

    Ansprechpartner:innen

    Name/Kontakt
    Funktion
    E-Mail
    Univ.-Prof. Dr. Arndt Büssing
    Univ.-Prof. Dr. Arndt Büssing
    +49 2330 62-3246
    • Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
    Univ.-Prof. Dr. med. Ekkehart Jenetzky
    Univ.-Prof. Dr. med. Ekkehart Jenetzky
    +49 2302 926-7730
    • Professor
      Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
    Univ.-Prof. Dr.med. David Martin
    Univ.-Prof. Dr. med. David Martin
    +49 2330 62-4760
    • Lehrstuhlinhaber
      Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
    Dr. med. Silke Schwarz
    Dr. med. Silke Schwarz
    +49 2330 62 3610
    • Wissenschaftliche Mitarbeiterin
      Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
    Dr. phil. Martin Woesler
    Dr. phil. Martin Woesler
    +49 2302 926-866
    • Wissenschaftlicher Mitarbeiter
      Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin

    Ein Großteil der Menschen, die positiv auf Corona getestet werden, hat einen symptomlosen oder leichten Verlauf. Aber dennoch: die Anzahl der Menschen, die diese Virusinfektion durchmachen müssen, wächst noch immer, nicht zuletzt durch die sehr leicht übertragbare Omikron-Variante. Immer mehr Menschen müssen Tage und Wochen in Quarantäne verbringen und das Gesundheitsamt informiert über die Verhaltensregeln. Aber wie gehen wir nun mit der Infektion um? Ärztliche Unterstützung bekommen wir in der Regel nicht, im Gegenteil, wir sollen den Arztpraxen sogar fernbleiben und wir sind auf uns alleine gestellt. Einige entwickeln gar keine Symptome, andere haben grippeähnliche Verläufe mit Halsschmerzen, mit oder ohne hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, lange Hustenreize und vor allem eine unsagbare Schwäche. Es gibt es viele Dinge, die wir tun können, um – auch wenn wir schon erkrankt sind - einen schweren COVID-19-Verlauf zu verhindern und bald wieder gesund zu werden.

    Anliegen unseres Projektes ist es, allen, die derzeit von einer leichten Erkrankung mit COVID-19 betroffen sind, diejenigen Methoden und Maßnahmen zur Verfügung zu stellen, die wir entweder aus der Forschung, oder aber aus dem wachsenden Pool an Erfahrungen sammeln konnten. Als Lehrstuhl für Integrative und Anthroposophische Medizin konzentrieren wir uns auf die Verfahren und Techniken der Integrativen Medizin, zum Beispiel der Naturheilkunde, aber auch der TCM oder der ayurvedischen Medizin. Wenn es möglich ist, stellen wir Ihnen diese Verfahren und die damit gemachten Erfahrungen vor.

    Das heißt, wir wissen, dass wir nicht zu allen Verfahren und Techniken auch ausreichend Evidenz haben, deshalb laden wir Sie ein, an unserem erfahrungsbasierten Forschungsprojekt teilzunehmen. Wir können aus Ihren Rückmeldungen Hypothesen darüber generieren, wozu später systematische Studien durchgeführt werden sollten.

    Bitte melden Sie uns auch gerne zurück, was für Sie nicht funktioniert hat und was für sie sogar eher unangenehm war. Gerne informieren Sie uns auch über hilfreichen Erfahrungen mit anderen hier bislang nicht aufgeführten Techniken und Erfahrungen.

    Unsere Bausteine umfassen deshalb jeweils:


    a)    Eine Anleitung / Erläuterung des Verfahrens, sodass Sie es auch alleine als Selbsthilfestrategie anwenden können
    b)    Hinweise auf Studien (ggf. auch den fehlenden Stand der Forschung)
    c)    Erfahrungsberichte
    d)    Fragebögen, die Ihre Erfahrungen mit den einzelnen Bausteinen erheben

    Sie haben eine Corona-Infektion und müssen schlafen? Gut so, machen Sie das so viel, wie Sie können, denn Sie unterstützen somit ihren Körper, mit der Virusinfektion klarzukommen. Der Tiefschlaf hilft dem Immunsystem, Informationen über Krankheitserreger zu verarbeiten, mit denen es bereits zu kämpfen hatte. Das Immunsystem erinnert sich an bakterielle und virale Erkrankungen, die ihm zu schaffen gemacht haben, und bildet während dieses Prozesses Abwehrzellen, sogenannte T-Zellen, gegen die Hauptmerkmale der Krankheit. Diese T-Zellen bleiben Monate oder sogar Jahre aktiv und unterstützen den Körper, entsprechende Krankheitsbilder abzuwehren, wenn sie erneut auftreten.

    Studien

    • Silva ESME, Ono BHVS, Souza JC. Sleep and immunity in times of COVID-19. Rev Assoc Med Bras (1992). 2020 Sep 21;66Suppl 2(Suppl 2):143-147. doi: 10.1590/1806-9282.66.S2.143. PMID: 32965373.

    • Rabail R, Saleem J, Tanveer Z, Patching SG, Khalid AR, Sultan MT, Manzoor MF, Karrar E, Inam-Ur-Raheem M, Shabbir MA, Aadil RM. Nutritional and lifestyle changes required for minimizing the recovery period in home quarantined COVID-19 patients of Punjab, Pakistan. Food Sci Nutr. 2021 Jul 9;9(9):5036–59. doi: 10.1002/fsn3.2458. Epub ahead of print. PMID: 34518779; PMCID: PMC8426696.

    Erfahrungsbericht

    Erfahrungen mit dem Schlafen während der Corona-Erkrankung
    (mp4 File: 3 Minuten)

    Trinken Sie sehr viel Wasser (Mineralwasser, Leitungswasser, mit oder ohne einen Spritzer Zitrone) und /oder Kräutertees! Auf jeden Fall so viel wie möglich, ca. zwei bis drei Liter pro Tag!

    Foto: Nikola Schulze

    Jede Atemtechnik kann hilfreich sein!
    In Kürze stellen wir Ihnen 15 Minuten Anleitung zur Pranayama-Atmung vor.

    Dampfbad

    Man nehme

    • Ein wasserdichtes Gefäß z.B Schüssel, Topf, Inhalator, Gesichtssauna
    • 0,5 – 1 Liter sprudelnd kochendes Wasser
    • ein mittelgroßes Handtuch

    Verfahren:
    Das Wasser in das Gefäß füllen, den Kopf darüber halten, das Handtuch über den Kopf und den Behälter legen. Durch Nase und Mund atmen.
    Der aufsteigende Dampf wird wahlweise durch Mund  und Nase eingeatmet. Die Einatmungstiefe wird selbst bestimmt. Das Handtuch sorgt dafür, dass möglichst wenig Dampf verloren geht. Man kann es anheben, dann kommt mehr Seitenluft hinzu und die Anwendung ist weniger intensiv.
    Bereitgelegte Taschentücher haben sich als praktisch erwiesen, da im Zuge des Dampfbades vermehrt Nasensekret auftreten kann.
    Im Anschluss an das Dampfbad empfinden es manche Menschen als wohltuend, sich das Gesicht kalt abzuwaschen und evtl. einzucremen.

    Mögliche Zusätze:

    • Kochendes Wasser allein reicht aus. Man kann die Wirkung aber durch Zusätze steigern:
    • Kamillenblüten (1 Handvoll)
    • Salbeiblätter (1 Handvoll)
    • Pfefferminzblätter (1 Handvoll)
    • Teebaumöl (1 Tropfen)
    • Pfefferminzöl (1 Tropfen)
    • und ähnliches

    Warnung:
    Wasserdampf ist um die 100°C heiß. Die Gesichtshaut ist empfindlich. Es kann zu Verbrennungen kommen. Daher immer die persönliche Empfindlichkeit austesten. Das betrifft den Abstand zum Gefäß, die Menge der Luftzufuhr von der Seite, die Tiefe der Atmung, die Dauer der Anwendung, das Offenhalten der Augen. Diese Vorsichtsmaßnahmen gelten insbesondere bei Zusätzen!

     

    Erfahrungsbericht

    Hier anhören (Audiodatei)

    Studien

    • Mahendru K, Pandit A, Singh V, Choudhary N, Mohan A, Bhatnagar S. Effect of Meditation and Breathing Exercises on the Well-being of Patients with SARS-CoV-2 Infection under Institutional Isolation: A Randomized Control Trial. Indian J Palliat Care. 2021 Oct-Dec;27(4):490-494. doi: 10.25259/IJPC_40_21. Epub 2021 Nov 26. PMID: 34898943; PMCID: PMC8655642.

    Wenn Sie frieren, können Sie zur Verbesserung des Wohlbefindens warme Wickel mit Ingwer anwenden. Diese können Sie zuhause ganz leicht selbst herstellen. Sie benötigen dazu nur ein Handtuch, ein Küchentuch und ein Stück Ingwer oder gemahlenen Ingwer.

    Rezept für einen Ingwer-Wickel (Herstellung 2 Minuten; Wickelzeit mind. 30 Minuten):

    • 6 Esslöffel fein geriebene Ingwerwurzel oder Ingwerpulver handbreit auf einem Küchentuch verteilen und einmal umschlagen damit der Ingwer nicht direkt auf die Haut kommt.
    • Anschließend ein Handtuch auf Rückenhöhe ins Bett legen und das Ingwertuch darauf platzieren.
    • Legen Sie sich nun so darauf, dass der Ingwer sich unter Ihrer Lunge und den Nieren befindet (d.h. der Teil des Rückens der sich unterhalb der unteren Ränder der Schulterblätter befindet, sollte auf dem Tuch liegen) und wickeln Sie es straff um Ihren Körper.
    • Decken Sie sich gut zu und sorgen Sie auch für warme Füße.

    Zur Stärkung des Wohlbefindens und des Immunsystems

    Bäume helfen uns, uns zu entspannen. Wenn wir ihre natürlichen Formen betrachten, das Spiel von Licht und Schatten zwischen ihren Blättern und die verschiedenen Farben sehen oder den Wind durch sie hindurchrauschen hören und ihren waldigen Duft riechen, kommen wir zur Ruhe und empfinden weniger Stress. Diese Erfahrungen sind in zahlreichen Studien gemessen worden und werden tagtäglich von vielen Menschen immer wieder neu gemacht. Schon ein zwanzigminütiger Spaziergang erfrischt besser als ein ebenso langes Nickerchen. Auch Krankenhauspatienten genesen schneller und benötigen weniger Medikamente, wenn sie einen Baum vor dem Fenster haben.
    Auf die aktuelle Situation bezogen bedeutet das, dass Bäume vor dem Fenster auch während einer Corona-Erkrankung, wenn man wegen der Quarantäne die Wohnung nicht verlassen darf, dabei helfen, das Wohlbefinden zu steigern und das Immunsystem zu stärken.

    Wie können Bäume Ihnen helfen, sich besser zu fühlen?

    Eine kleine Anleitung für den Alltag in Quarantäne

    • Schauen Sie mehrmals am Tag bewusst aus dem Fenster ins Grüne.
    • Öffnen Sie, wenn möglich, dabei das Fenster und atmen Sie tief ein.
    • Lauschen Sie auf den Wind, das Blätterrauschen und das Zwitschern der Vögel.
    • Betrachten Sie in Ruhe die Strukturen der Äste und Blätter.
    • Berühren Sie, wenn möglich, die Rinde, Zweige, Blätter oder Blüten.
    • Bemerken Sie Veränderungen im Tagesverlauf oder zwischen verschiedenen Tagen? Wie fällt das Licht?
    • Wie sieht Ihr Baum im Februar, Mai, August, Oktober aus?
    • Leben Tiere in Ihrem Baum?
    • Streuen Sie ein paar Samen oder Nüsse aus und schauen Sie zu, wie die Vögel oder Eichhörnchen diese einsammeln.
    • Es geht also darum, seine Sinne durch den Baum zu beleben: sehen, hören, riechen und tasten Sie den Baum.
    • Wenn Sie mögen, zeichnen Sie den Baum oder singen Sie ihm etwas vor.
    • Wenn Sie keinen Baum in der Nähe haben, tut es auch eine Zimmerpflanze. Idealerweise besorgen Sie sich eine der als besonders luftreinigend geltenden Pflanzen aus der Liste der NASA. Beachten Sie aber bitte, dass diese fast alle giftig sind für Haustiere. Wenn Sie auf ungiftige Pflanzen angewiesen sind, sollten Sie auf Bambus und Gerbera als Topfpflanzen zurückgreifen.
    • Wenn Sie sich sehr schwach fühlen und im Bett liegen, setzen Sie sich Kopfhörer auf und lauschen den Klängen des Waldes einer Tonaufnahme und nutzen die wohltuende Wirkung von ätherischen Ölen.

    Was Sie nach der Quarantäne bzw. während der Genesungsphase noch tun können:

    • Machen Sie einen Spaziergang durch den Wald oder im nahen Stadtpark. Wenn Sie Zeit haben, bleiben Sie mindestens zwei Stunden dort. Machen Sie das gleiche wie mit Ihrem Baum vor dem Fenster, tauchen Sie mit allen Sinnen ein in den Wald.
    • Gehen Sie bei unterschiedlichem Wetter und zu verschiedenen Uhrzeiten dorthin und nehmen Sie die Veränderungen des Lichts, der Wärme, der Geräusche, der Feuchtigkeit und des Duftes wahr. Was fällt Ihnen auf?
    • Füllen Sie vorher und nachher den Fragebogen aus. Sie werden eine Veränderung in Ihrem Befinden feststellen.
    Foto: Nikola Schulze

    Studien

    • Dr. Quing Li: Die wertvolle Medizin des Waldes. Wie die Natur Körper und Geist stärkt. Hamburg: Rowohlt polaris 2018.
       
    • Antonelli et al. (2019) Effects of forest bathing (shinrin-yoku) on levels of cortisol as a stress biomarker: a systematic review and meta-analysis. International Journal of Biometeorology 63(8):1117-1134. doi: 10.1007/s00484-019-01717-x.
       
    • Erica R. Timko Olson , Margaret M. Hansen, and Amber Vermeesch: Mindfulness and Shinrin-Yoku: Potential for Physiological and Psychological Interventions during Uncertain Times. Int. J. Environ. Res. Public Health 2020, 17, 9340; doi:10.3390/ijerph17249340

    Sechs Heileurythmie-Übungen für die Immun-Kraft (Film)

    Stärkung der Immunkräfte (PDF)

    Studien

    Büssing A: Welche Behandlungsoptionen wurden von COVID-19-infizierten Yogaübenden als hilfreich empfunden? Ergebnisse einer Querschnittsanalyse.
    Complement Med Res 2022. doi: 10.1159/000524338

    Ansprechpartnerin
    Dr. Bettina Berger
    Ansprechpartnerin

    Dr. phil.
    Bettina Berger

    Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin)
    Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    Tel.: +49 2330 80-7190

    E-Mail: Bettina.Berger@uni-wh.de

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